Pressetext: Das Buch stellt den Begleitband einer Sonderausstellung im Ägyptischen Museum der Universität Bonn vom 01.03.-20.05.2012 dar, die als Rückblick auf 20 Jahre Totenbuch-Forschung der Bonner Ägyptologie gedacht ist. Das Totenbuch ist eine über 1.500 Jahre verwendete Sammlung von Texten, die sich mit dem Leben eines Verstorbenen im Jenseits beschäftigen und auf Papyri, Mumienbinden, Sarkophagen und anderen Objekten angebracht und in Gräbern deponiert wurden. Der vorliegende Band enthält Geleitwort und Grußwort, sieben wissenschaftliche Beiträge sowie ein Abkürzungs-, Literatur-, Herausgeber- und Autorenverzeichnis. (...)
In zweisprachiger Ausführung, Deutsch und Englisch, ist diese Publikation "Grenzen des Totenbuchs", bzw. "Beyond the Book of the Dead", erschienen. Eine informative Bereicherung zur gleichnamigen Ausstellung in Bonn im Jahre 2012. Das Ägyptische Museum an der Universität Bonn, erforscht seit Jahren das sogenannte "Ägyptische Totenbuch". Eine Sammlung von Hieroglyphen-Texten und Illustrationen. Kurzum: ein Leitfaden und Ratgeber für die lange Reise in die Ewigkeit und durch die Unterwelt, für den Verstorbenen. Das Totenbuch wurde mit ins Grab gegeben. Neben den Pyramidentexten und den Sargtexten gehört das Totenbuch zu den "Büchern für das Jenseits". Und wurde ab 1500 v.Chr. eingesetzt.
Nach einem einleitenden Grußwort folgen die Kapitel:
- Das Totenbuch und seine Grenzen.
Hier erfährt der Leser Hintergrundinformationen über die altägyptische Vorstellung vom Tod. Sowie eine Beschreibung des Totenbuchs und seine Inhalte; hierbei steht das sogenannte Jenseitsgericht im Vordergrund. In diesem Kapitel werden auch die Grenzen des Totenbuchs erörtert: "Die Definition des Totenbuchs ist nicht so scharf umrissen, wie es wissenschaftlichen Ansprüchen in der Regel gerecht wird." (S. 26, Marcus Müller-Roth).
- Das Grüftebuch.
Wurde lange Zeit in der Forschung zu den Sprüchen des Totenbuchs gezählt, ist aber eine eigenständige Textsammlung. In diesem Kapitel wird das Grüftebuch ausführlich beschrieben.
- Der Dresdner Totenbuchpapyrus des Anch-ef-en-Amun.
Dieser Papyrus wird in der Ausstellung präsentiert. Er zeichnet sich durch seine auffällige Symmetrie aus, die in dieser Art selten zu finden ist. In Buchkapitel wird dieser Totenbuchpapyrus sehr detailliert beschrieben.
- Amulette und funäre Handschriften.
Dieser Artikel verfolgt das Ziel, die Untersuchung von Verwendungsmöglichkeiten von Amuletten und warum die Ägypter diese verwendet haben für ihre Verstorbenen.
- Papyrus des Month-em-hat. Eine spätzeitliche Komposition eines Ritualbuchs für Goldamulette und Totenbuchsprüche.
Dieser fast drei Meter lange Papyrus, wird in diesem Kapitel dem Leser nahegebracht. Das Besondere daran: er wurde erst vor einigen Jahren entrollt. Und ist nun für die Öffentlichkeit in der Ausstellung zu bestaunen.
- Die Erforschung des Totenbuchs in Bonn.
Allgemeines zur Ägyptologie in Deutschland und Geschichte der Totenbuch-Forschung. Darüber hinaus die Geschichte des Totenbuch-Projekts, Ziel und Dienstleistungen dessen, sowie laufende und zukünftige Projekte.
- "Der Tod ist erst der Anfang." Objekte für das Jenseits.
Im letzten Kapitel werden 20 Objekte aus der Ausstellung beleuchtet, jedes davon mit einem Foto als Ergänzung: Götterfiguren, Amulette und Schmuck.
Jedes in Deutsch verfaßte Kapitel ist mit farbigen Abbildungen bestückt. Dieser Begleitband bietet auch ohne die Ausstellung besucht zu haben, einen sehr guten Einblick zu den komplexen Aspekten der Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter. Ein klassisches und klar gegliedertes Seitenlayout lassen das Buch sehr wissenschaftlich erscheinen. Auf jeden Fall eine gelungene Bereicherung zur Ausstellung: "Grenzen des Totenbuchs". Interessierte ohne ägyptologische Vorkenntnisse können daraus einen guten leserlichen Zugang zur Thematik gewinnen. Dies ist wohl auch den zahlreichen Autoren des Buches zu verdanken, die ihre Fachkenntnisse gut zu vermitteln wissen.
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