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Rubrik: Geschichte & Kultur

Die Welt der Tempel im Alten Ägypten

Buch

  • Die Welt der Tempel im Alten Ägypten
  • von Richard Wilkinson
  • Verlag: Theiss
  • Erscheinungsdatum: September 2005
  • Gebundene Ausgabe
  • 256 Seiten
  • mit 535 Abbildungen
  • zahlreiche Grafiken, Karten u. Pläne
  • ISBN: 978-3806219753

    Bestellmöglichkeit :


Die größten und mitunter auch beeindruckendsten Hinterlassenschaften, die das Volk am Nil einst erschuf – nebst den Pyramiden – sind die einzigartigen Tempel, auch genannt "Gottes-Häuser". In dem Buch "Die Welt der Tempel im Alten Ägypten" von Richard Wilkinson (Ägyptologe) werden alle heute noch sichtbaren Tempel vorgestellt und detailliert beschrieben.

Da die ägyptischen Tempel unmittelbar in Zusammenhang mit der Religion jener die sie erbauten stehen, erschließt sich dem Leser durch die vom Autor tiefergehenden Ausführungen anverwandter Themengebiete, ein ganzheitliches Bild über diese eindrucksvollen Monumente. "Noch immer gehören viele dieser Bauwerke zu den größten architektonischen Leistungen der menschlichen Geschichte", so der Autor, und keine andere Kultur des Altertums brachte Tempel in derartiger Zahl hervor. Sich dessen bewußt, wird das Buch für jeden Interessierten, ob Laie oder Ägyptenkenner, zu einer wertvollen Quelle um sich ein genaueres Bild dieser Prachtbauten zu machen; wenn auch infolge von Usurpation noch in pharaonischer Zeit, durch Naturkatastrophen oder willentlicher Zerstörung, zum Teil lediglich Ruinen übrig geblieben sind.

Beginnend mit einer allgemeinen Einführung zum Thema, einer Übersichtskarte und einer tabellarischen Chronologie der Tempelbauer, führt Wilkinson sogleich über an die Ursprünge, die Entwicklung und den Niedergang dieser religiösen Bauten im Kapitel "Häuser der Ewigkeit". Da sich ägyptische Tempel über einen langen Zeitraum hinweg entwickelten, reichen alte Fundstätten zurück bis ins 5. Jahrtausend v.Chr.; der endgültige Niedergang sollte sich noch hinziehen seit damals, doch spätestens ab dem 4. Jahrhundert n.Chr. wurden die 'heidnischen' Tempel geschlossen, teils zerstört und von da an gemieden oder leer – das Christentum machte sich breit.

Wie schon erwähnt, waren ägyptische Tempel "Häuser der Götter" und insofern schließt sich das Kapitel "Bauten für die Götter" dem vorausgehenden an. Weiter geht's im nächsten Kapitel "Welten und Innenwelten" mit Ausführungen über die einzelnen Teile und Bereiche dieser komplexen und sorgfältig geplanten Gebäude. Wer wissen will, was z.B. ein Pylon oder Hypostyl ist, findet in diesem Kapitel eine Antwort; Säle, Sanktuare und Tempelsymbolik werden hier ebenso behandelt.

Es heißt ägyptische Tempel waren Abbilder oder auch symbolische Modelle des Kosmos und für den Fortgang der Welten-Lauf mitverantwortlich. Um dies besser zu verstehen ist das Kapitel "Zwischen Himmel und Erde" ein Muss, die religiösen Funktionen des Tempels kommen zur Sprache; hierbei erfährt der Leser quasi das Wesentliche über die kosmische Verbindung der Tempel mit dem Göttlichen. Eine immense Bedeutung für den Pharao und sein Volk hatten ägyptische Tempel gewiss. Und neben unzähligen Tempelbediensteten, der riesigen Anzahl an Priestern sowie deren manchmal geheimnisvollen Rituale, wohnten schließlich – nach dem Glauben der Ägypter – Götter in diesen Tempeln auf Erden.

Im letzten und umfangreichsten Kapitel "Tempel der Götter und Könige", welches gut zwei Drittel des Buches ausmacht, werden all die heute noch sichtbaren Tempel präsentiert, die bedeutendsten Beispiele der Tempelentwicklung und Standorte mit besonderer historischer Bedeutung sind damit auch gemeint. Ausgehend vom Nildelta im Norden des Landes Ägypten bis hin nach Nubien ganz im Süden. Hierzu zählen z.B. die Tempel von Karnak und Luxor oder auch der spätzeitliche Isis-Tempel auf der Insel Philae.

Hat der wißbegierige Leser seine Lesereise durch die ägyptischen Tempel von Unterägypten bis Oberägypten beendet, so erfährt jener im Epilog noch Wissenswertes zur Erforschung und Konservierung heute. Erwähnenswert sei hierbei der Hinweis auf die enorme Anzahl der Tempel heute, die unterschiedlich gut erhalten sind und dass vieles dafür getan wird, diese auf lange Sicht erhalten zu können.

Was wäre ein Buch über ägyptische Tempel ohne passende Abbildungen? Diese Frage erübrigt sich bei diesem Werk allemal, denn eine großartige Fülle an zumeist farbigen Fotos und Abbildungen ergänzen alle Kapitel zu einem Optimum. Einige Tempel sind in zeichnerischer Rekonstruktion vorzufinden und zu manch' anderen kann sich der Leser oder Betrachter, anhand zahlreicher (Aufsichts-)Pläne eine genauere Vorstellung machen. Text- und Bildfülle halten sich etwa die Waage, wobei die Schrifttype des Fließtextes durchaus ein wenig größer hätte sein können.

Der katalogisierte Hauptteil, also all die Beschreibungen dieser prächtigen Bauwerke, bieten eine wahrhaft gelungene Zusammenstellung und in Verbindung mit den ergänzenden Themengebieten wie Ursprung, Entwicklung, religiöse Bedeutung, usw., eine kompetente Darstellung der Welt der Tempel im alten Ägypten.

Fazit: ein wunderbares Werk zum Lesen, Anschauen, Nachschlagen und Eintauchen in eine alte, auch mystische Welt, mit einer heute noch sichtbaren Geisteshaltung der Ägypter, die sich in den aus Stein für die Ewigkeit erschaffenen Tempeln, uns zeigt.


(© Mein-Altaegypten.de, im Dezember 2005, Anja Semling)



Über den Autor: Richard H. Wilkinson ist Professor für Ägyptologie und langjähriger Leiter der Ausgrabungen der Universität von Arizona in Ägypten. Dank seiner intensiven Forschungs- und Grabungsarbeiten vor Ort, insbesondere im Tal der Könige, gilt er weltweit als einer der besten Kenner von Mythologie und Religion im alten Ägypten.


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