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Rubrik: Pyramiden

Die verschollene Pyramide

Buch

  • Die verschollene Pyramide
  • von Mohammed Zakaria Goneim († 1959, Ägyptologe), Entdecker der Pyramide des Sechemchet
  • Herausgeber: Stefan Eggers
  • Umfang: 248 Seiten
  • Format: ca. 21 x 15 cm
  • Broschiertes Buch
  • 6 farbige Abbildungen, 41 s/w-Abbildungen
  • Erscheinungsdatum: 2006 (Neuausgabe)
  • ISBN: 978-3-8334-6137-8

    Bestellmöglichkeit :


    Das Buch zur Entdeckung der Pyramide des Sechemchet in Sakkara –


Wie nach über 4000 Jahren eine Pyramide aus dem Dunkel der Geschichte befördert wird – spannender, authentischer und lehrreicher Bericht zur Entdeckung einer Königspyramide in Sakkara.

Mit diesem Buch, »Die verschollene Pyramide«, wird über die spannende Entdeckungsgeschichte von einer unfertigen Pyramide aus der frühen Zeit des sogenannten Alten Reichs, berichtet. Der Entdecker selbst – Mohammed Goneim – schrieb wenige Monate nach Freilegung der Pyramiden-Grabkammer im Jahre 1954, dies ägyptologische Werk. Das Buch richtet sich hauptsächlich an einen weiten Leserkreis und bietet einen sehr guten Überblick über die Grabung, quasi vom Beginn der Suche bis hin zum geheimnisvollen Fund eines verschlossenen Sarkophags in der unterirdischen Grabkammer.

Vorliegendes Buch ist im Jahre 2006 in einer Neuausgabe erschienen, mit aktuellen Fotos zur Pyramide heutzutage. Die Grabanlage, die der ägyptische Altertumsforscher Goneim ausgrub, wird in der Ägyptologie dem Pharao Sechemchet zugeordnet, der Nachfolger des bekannteren Pharao Djoser; beide herrschten über das Land am Nil in der 3. Dynastie, um 2700 v.Chr. Goneim konnte wissenschaftlich belegen, dass dieser Sachverhalt zutrifft.

Diese ausführliche Zusammenfassung der mehrjährigen Grabung führt den Leser zur weitläufigen Nekropole in Sakkara (nahe Kairo), die Totenstadt der pharaonischen Könige und Adligen. Berechtigt könnte man fragen warum diese Pyramide des Sechemchet nicht schon früher entdeckt worden war?! Zum einen wurde dieser mächtige Grabbau nie fertiggestellt von den Ägyptern und zum zweiten, weil der Bau Jahrtausende mit Wüstensand bedeckt war.
Zur Einstimmung und geschichtlichen Einführung beginnt der Autor sein Werk mit zwei Kapiteln, die speziell für Leser gedacht sind, die nicht vetraut sind mit den Einzelheiten der altägyptischen Historie: ein kurzer Abriss derer, die Sitten und Gebräuche sowie Interessantes zum Bauwesen der Ägypter.
Goneims detaillierter Überblick über die Könige der 3. Dynastie bietet dem Leser beim Fortfahren der weiteren Kapitel, Wissenswertes über die Grabbauten jener Könige und beantwortet auch die Frage 'warum' der Entdecker Goneim letztlich in Sakkara anfing zu graben – genauer am 27. September 1950.
Von da an begleitet der Leser den Entdecker bei seiner professionellen Suche mit seinem ägyptischen Team, und wird in typische Grabungstätigkeiten eingeführt. Das Grabungsfeld welches – laut Autor – zwei Fußballfelder groß war, gab alsbald eine riesige Mauer frei, die es aber noch galt freizulegen. Im Laufe der Zeit machte Goneim immer weitere Entdeckungen. Dazu zählen Kleinfunde wie: diverse Inschriften, Elfenbeinplättchen, Knochen, eine Vielzahl von Steingefäßen, Perlen- und Goldschmuck (z.B. Armringe) sowie der versiegelte Alabaster-Sarkophag, in dem der Entdecker die Leiche des Königs vermutete. Der herrliche Goldfund ist bislang der älteste gefundene, aus jener Zeit. Desweiteren grub das Grabungsteam unterirdische Stollen und Gänge aus – die (vermeintliche) Grabkammer mit dem Sarg konnte somit freigelegt werden.
Auch auf den Pyramidenbau geht der Autor in einem separaten Kapitel ein und führt hierin auch seine eigene Bauhypothese auf. Mittlerweile gibt es aber neue Hypothesen zum Bau der Pyramiden in Ägypten.

Das Buch ließt sich fast wie eine spannende Abenteuergeschichte wo es einen Schatz zu heben gilt. Darüberhinaus bietet »Die verschollene Pyramide« aber weit mehr, denn das Buch gibt einen fundierten Einblick in ägyptische Grabungstätigkeiten vor Ort – zwar nicht in gegenwärtige Saisons, sondern in jene vor zirka 50 Jahren, aber gerade dies macht das Buch zu etwas Besonderem. Der Autor läßt den Leser nicht nur an seinen praktischen Arbeiten teilhaben, sondern läßt ihn auch seine Begeisterung und seine "Gefühle, die die Kruste der Gelehrsamkeit durchbrechen" (zitiert nach Autor) spüren.
Der Leser kann mitverfolgen mit welchen Problemen, Rückschlägen und Enttäuschungen der Ausgräber immer wieder konfrontiert wurde. Aber auch mit welchen Erfolgen er belohnt wurde, welche wertvollen Funde gemacht wurden und neue Erkenntnisse, die sich daraus ergaben. Die Gründe für seine unermüdliche Fortsetzung der mühseligen Ausgrabung und der ganzen – manchmal auch gefährlichen – Sucherei, die ihn glauben ließen, dass er erfolgreich sein würde, verdeutlicht der Autor Goneim in einzelnen Textpassagen nur allzugut. Was ihn bewegte, welche Gedanken er hegte und auch Erläuterungen zu ägyptologischen Begriffen kommen nicht zu kurz.
Bis zum Schluß der Grabung blieb zwar noch vieles im Reich der Spekulation, insbesondere weshalb der versiegelte Sarkophag leer aufgefunden wurde – darauf geht der Autor in einem extra Kapitel detailliert ein. Seither sind aber etliche Jahre vergangen und in der Ägyptologie bewegt sich ja ständig was in Sachen neue Erkenntnisse.

Mit anschaulichem Schwarzweiß-Bildmaterial, passend eingefügt, werden die Aussagen und Kapitel bereichert. Wie oben schon erwähnt finden sich im Anhang des Buches noch aktuelle farbige Abbildungen der Pyramide heute – allerdings fehlen hier leider beschreibende Bildunterschriften. Das Buch ist in seiner gestalterischen Aufmachung sehr schlicht gehalten und der sprachstilistische Stil ist recht individuell.
Nicht nur für Liebhaber und Kenner der ägyptischen Pyramiden ist die Veröffentlichung lesenswert, sondern auch für alle Interessierten, die gerne tiefer einsteigen möchten, in das große Feld der ägyptologischen Ausgrabung und Feldforschung.

(© Mein-Altaegypten.de, im Juli 2008, Anja Semling)


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