.

Der Bau der Pyramiden
im Alten Ägypten
Von Frank Müller-Römer
Zur Rezension
Gibt's bei Amazon

Die Tempel Ägyptens. Götterwohnungen,
Baudenkmäler, Kultstätten
Gibt's bei Amazon

Die Welt der Tempel
im alten Ägypten
Gibt's bei Amazon

Das Vermächtnis der Cheops
Die Geschichte der Großen Pyramide.
Von Michael Haase
Gibt's bei Amazon

Die Pyramiden von Giza
Eine Zusammenstellung von unterschiedlichen Berichten, die von antiken Schriftstellern, frühen Reisenden und Wissenschaftlern verfaßt wurden.
Zur Rezension
Gibt's bei Amazon

Rubrik: Geschichte & Kultur

Ärzte, Magier, Pharaonen
Mythos und Realität der altägyptischen Medizin

Buch

  • Ärzte, Magier, Pharaonen
    Mythos und Realität der altägyptischen Medizin
  • von Peter W.F. Heller
  • Verlag: Engelsdorfer
  • Broschierte Ausgabe
  • s/w-Illustrationen
  • Umfang: 358 Seiten
  • Erscheinungsdatum: Dezember 2008
  • ISBN: 978-3869010373

    Bestellmöglichkeit :


Bei dieser Publikation handelt es sich um eine gut verständliche, auf fundierter Recherche beruhende Gesamtdarstellung, die der Frage nachgeht:
Warum war die ärztliche Kunst der Alten Ägypter so erfolgreich?

Autor vorliegenden Buches "Ärzte, Magier, Pharaonen", ist der Archäologe Peter W.F. Heller; sein populärwissenschaftliches Werk erschien im Dezember 2008, und bietet somit dem Leser aktuelle Untersuchungsergebnisse sowie viele Aspekte zur altägyptischen Medizin im Licht der neueren Forschung.
Gegliedert in sechs Hauptkapitel plus Anhang und Vorwort, macht der Autor den Leser zunächst mit der altägyptischen Kultur näher vertraut indem er über Mumien, Hieroglyphen, Pyramiden sowie erste Entdecker berichtet. Sehr schnell wird deutlich, dass die Ärzteschaft Ägyptens ein zu jener Zeit gebildeter, spezialisierter und angesehener Berufsstand war. Der Autor erwähnt: "... aber nur die ägyptischen Ärzte standen in dem Ruf, dass sie nahezu alles heilen konnten." Wie es dazu kam und warum die Ärzte diesen Ruf hatten, beschreiben die nachfolgenen Kapitel des Buches. Diese lauten: Imhotep – Baumeister, Arzt und Gott; Ärzte, Magier, Knochenbrecher; Papyrus Ebers, das Handbuch für den Arzt; Die Zentren des Wissens; Die Grenzen des Wissens.
Wer bis dahin eine der berühmtesten Persönlichkeiten des Alten Ägypten noch nicht kannte, wird mit dem Kapitel welches das Leben und Wirken von Imhotep, dem "Stammvater" der ägyptischen Heilkunst, beschreibt, auf interessante Weise aufgeklärt, jedenfalls soweit wie es die Quellenlage zuläßt; Dieses Universalgenie der Geschichte ist noch immer umwoben von Geheimnissen – wie die altägyptische Medizin auch.

Die Ärzte des alten Ägypten gehörten zu der Priesterschaft und sie absolvierten eine gründliche Ausbildung zum Erlernen ihres Berufes. Aber auch das Schreiben und Lesen mussten sie beherrschen. Wie, wann und wo dies geschah, beschreibt P. Heller sehr anschaulich und ausführlich im Kapitel "Ärzte, Magier, Knochenbrecher". Die sogenannten "Häuser des Lebens" sind wesentliches Merkmal zur Erforschung der Laufbahn eines ägyptischen Arztes – hier sammelte sich auch das Wissen zur altägyptischen Medizin. Welche Krankheiten die alten Ägypter heimsuchten und wie sie damit fertig wurden, mitunter auch mit Hilfe von magischen Praktiken (z.B. Zaubersprüche), erfährt der Leser anhand fundierter Informationen. Chirurgie, Anatomie, Träume und Traumbuch, Astronomie und Astrologie sowie Magie, kommen hierbei zur Sprache.
Rezepte, Heilmittel-Zubereitungen, Anwendungen und Heilmethoden finden sich in Papyri der Alten Ägypter, die der Wissenschaft heute zur Verfügung stehen.
Einer der bekanntesten medizinischen Papyri ist der sogenannte Papyrus Ebers (pEbers). Auf diesen Papyri wurde das Wissen der Ärzte schriftlich fixiert und mittels diesen Schriften über die "Häuser des Lebens" verteilt und allen Ärzten zugänglich gemacht. Der Autor berichtet in seinem Werk über die Entdeckungs-Geschichte des Papyrus Ebers, das eine Art Handbuch für die Ärzte war. Auch wie die Ärzte behandelten, wird in selbigem Kapitel beschrieben. Vieles davon ist ja in diesen Papyri festgehalten (und muss nur noch übersetzt werden).
Dass die alten Ägypter ein sehr auf Hygiene bedachtes Volk waren, selbst die ganz Armen, unterstreicht der Autor mehrmals im Buch. Einen Querschnitt durch wesentliche Aspekte der altägyptischen Kulturgeschichte, so zum Beispiel: die Tempelbauten, die Einbalsamierung, der Nil oder die Nahrungsmittel, zieht der Autor im Kontext zu seinen Hauptthemen: Ärzteschaft, Medizin und Heilkunde.

Im letzten Drittel des Buches wird es auch nochmal richtig interessant, denn darin versammeln sich zahlreiche Informationen zu Krankheiten, Seuchen, Inzucht, Heilungsmethoden oder Wissenswertes zur Gynäkologie sowie alltägliche Zipperlein, im Alten Ägypten. Was auch nicht unerwähnt bleiben soll, ist die ausführliche Beschreibung zur sogenannten chirurgischen "Schädelöffnung" (Trepanation), die offensichtlich öfters an Lebenden durchgeführt wurde. Mumienbefunde bestätigen dies (laut Autor).
Kuriose Heilungspraktiken sind aber auch vorgestellt, so zum Beispiel: Kot von Fliegen soll Schwellungen beseitigen oder bei Verletzungen des Schädels wird Straußen-Eischale in Pulverform in die Wunde eingestreut oder Mäuse zu einer Salbe verarbeitet soll aufgetragen gegen ergrautes Haar helfen.

Desöfteren beruft sich der Autor auf altägyptische Texte, von denen Auszüge in dt. Übersetzung eingestreut sind. Der Anhang rundet das Werk fachgerecht ab, mit einem Glossar, einer zeitlichen Übersicht und Bibliographie.

Selbst wenn die Rezepturen der alten Ägypter uns heute in Erstaunen versetzen, aufgrund der außergewöhnlichen Zubereitung und Ingredenzien, so fasziniert doch die Vielfalt an schier unbegrenzten Möglichkeiten, die die Ärzte und Heilkundigen anwandten, um der Gesundheit dienlich zu sein oder die Krankheit zu bekämpfen. Mit diesem Buch wird der Leser förmlich mitgenommen auf eine Reise ins Alte Ägypten, die eine Heilkunst offenbart – bis zu einem gewissen Grad – und einen gedanklich zuschauen läßt bei der Arbeit jener einst hoch angesehenen Ärzteschaft.
Eine leichte Lektüre, die es lohnt zu lesen um mehr zu erfahren über Medizin, Ärzte, Magier, im Alten Ägypten; aber nicht unbedingt zu Pharaonen, wie der Buchtitel suggeriert. Bebildert mit etlichen s/w-Zeichnungen, die manches noch verständlicher machen. Außerdem viele Begriffe im Textinhalt in ägyptologischer Transkription.

Mein-Altaegypten.de, im März 2009, Anja Semling


Weitere Bücher von Peter W.F. Heller:


Buch jetzt online kaufen:


Nach oben

Drucken

http://buch.mein-altaegypten.de I Impressum