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Rubrik: Lesenswert

Mit Napoleon in Ägypten
Die Zeichnungen des Jean-Baptiste Lepère

Buch

  • Mit Napoleon in Ägypten
    Die Zeichnungen des Jean-Baptiste Lepère
  • Von Francoise Labrique und Uwe Westfehling
  • Verlag: Zabern, Philipp von
  • Auflage: Deutsche Erstausgabe
  • Umfang: 263 Seiten
  • Bilder: 108 s/w-, 50 Farbabbildungen,
    1 Falttafel - 27,0 x 21,5 cm
  • Hardcover
  • Erscheinungsjahr: September 2009
  • ISBN: 978-3-8053-4103-5

    Bestellmöglichkeit :


Dieser Begleitband zur vergangenen Ausstellung "Mit Napoleon in Ägypten" im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zeigt etliche Beispiele zur künstlerischen Sicht Lepères in Ägypten und bietet vielfältige Hintergrundinformationen.


Mit Napoleon in Ägypten – Die Zeichnungen des Jean-Baptiste Lepère, lautet der Titel des Begleitbandes zur gleichnamigen Ausstellung, die von Oktober 2009 bis Januar 2010 in Köln zu sehen war. Eine Ausstellung die erstmals die fabelhaften Zeichnungen des französischen Architekten und Zeichners Jean-Baptiste Lepère (1761–1844), der breiten Öffentlichkeit präsentierte. Arbeiten die Lepère während seines Ägypten-Aufenthalts, unter Napoleons Feldzug ("Expedition") und darüber hinaus, fertigte.
Die Geschichte dieser aufregenden Kampagne wird in vorliegender Publikation beschrieben. Der französische Kaiser Napoleon landete mit seiner Armee und zahlreichen Wissenschaftlern, Künstlern und Gelehrten, am 1. Juli 1798 in Ägypten; vorwiegend aus politischen Gründen, aber auch um das Land am Nil zu erforschen ... Lepère war auch dabei und dokumentierte Bauten, Skulpturen und Ornamente der alten Ägypter in eindrucksvoller Weise. Viele dieser Kunstwerke auf Papier befinden sich heute in der Graphischen Sammlung des Wallraf. Diese Arbeiten waren auch Vorlagen für die bekannte "Description de l'Egypte".
In diesem Buch ist eine Zusammenstellung zahlreicher ägyptologischer Ergebnisse in Form von Zeichnungen von Lepére zu sehen, die einen umfassenden Einblick in das Schaffen des Künstlers gewähren. Die damaligen Lebensumstände, Schwierigkeiten mit den Einheimischen in Ägypten, politische und gesellschaftliche Veränderungen, und weitere interessante Aspekte, werden ebenso ausführlich behandelt.

Der Begleitband ist unterteilt in zwölf Kapitel plus drei Exkurse zur Ägyptologie (Hieroglyphen / Gräber und Mumien / Weshalb nach Ägypten?). Im Anhang findet sich ein bebilderter 60-seitiger Katalogteil mit ausführlichen Kommentaren, in dem die Zeichnungen textlich oder bildlich vorgestellt sind, die in der Ausstellung gezeigt wurden. Sowie in einem ergänzenden Kapitel "Im Kabinett des Ägyptomanen", die ägyptologischen Objekte aus der Ausstellung gelistet sind. Anschließend folgt eine nette Zeittafel unter dem Titel "Napoleons Expedition nach Ägypten". Und ein Glossar plus Bibliographie.

Man weiß heute dass die sog. "Expedition" nach Ägypten unter Napoleon ein politisch-militärischer Fehlschlag war, aber um so mehr zur erfolgreichen Erforschung des alten Ägypten beitrug! Dies wird mit diesem Buch abermals deutlich. Der Protagonist Lepére wird darin als talentierter Zeichner gefeiert, der viel zur damaligen Erkundung des Landes am Nil beigetragen hatte. Nämlich mit seinen unvergleichlichen Zeichnungen, die bis heute noch dokumentieren, was bereits verloren gegangen ist. Die Publikation erzählt sehr genau die ersten Schritte Lepéres in Ägypten um seine Arbeiten zu fertigen sowie die weiteren Stationen, immer unter dem Aspekt der Entwicklung und Ausarbeitung seiner unzähligen Werke. Er arbeitete nicht nur vor Ort sondern konsequenterweise auch im Atelier. Aus Entwürfen wurden dort die Reinzeichnungen und somit fertigen Werke. Seine Techniken waren: Bleistift; Tinte und Feder, mit Wasser- oder Deckfarben.
"Lepères Zeichnungen altägyptischer Architektur verraten in ihrer Sehweise und ihren Ausdrucksmitteln einen klaren Zusammenhang mit ganz bestimmten gestalterischen Strömungen seiner Epoche." (Zitat, S. 89). Ein Ziel Lepères war die großen Bauten zu dokumentieren. War er doch auch Architekt und zeigte großes Interesse an der unverwechselbaren Architektur der alten Ägypter. Wieder zurück in Frankreich werden vieler seiner Werke vervielfältigt. Die ersten Tafeln für die monumentale Publikation auf, Büttenpapier, der "Beschreibung Ägyptens" ("Description de l'Egypte") entstehen.

Lepère, Theben, Medinet-Habu
(Bildquelle: "Mit Napoleon in Ägypten", 2009)

Lepère, Theben, Karnak, Detail-Skizze
(Bildquelle: "Mit Napoleon in Ägypten", 2009)



Im Kapitel "Kairo – Paris – Köln" erfährt der Leser die bewegte Geschichte wie die Original-Zeichnungen von Lepère ihren Weg nach Köln gefunden haben. Bereits seit dem ausgehenden 19. Jh. beheimatet die Stadt knapp 600 Blätter aus dem Nachlass des Künstlers. Lepère zählt zu einem der bedeutendsten Architekturzeichner und Bauforscher des ausklingenden 18. Jh., bzw. anfangs des 19. Jh.

Für Kunstschaffende im zeichnerischen Bereich ist diese Publikation hinsichtlich der frühen Zeichner sehr bereichernd. Ägyptenfans die sich vor allem für die Wiederentdeckung des alten Ägypten interessieren, können damit in jene Zeit reisen, als weder die Hieroglyphen entziffert noch das Grab des Tutnachamun entdeckt waren. Also an die Anfänge der Ägyptomanie. Die später zu einer Wissenschaft wurde.

Die buchbinderische Leistung dieser Publikation ist lobenswert. Hardcover und schönes Seitenlayout machen das Ganze zu einem gelungenen Lesevergnügen, weil dies die anspruchsvollen Inhalte, optisch unterstreicht. Lepères Werk und Leben würdig präsentiert.


(23.6.2011, Anja Semling)


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