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Rubrik: Lesenswert

Ägyptens versunkene Schätze

Buch

Katalog zur gleichnamigen Ausstellung (vorbei)

  • Ägyptens versunkene Schätze
  • von Franck Goddio
  • Verlag: Prestel
  • 464 Seiten; Format: 25 x 28,5 cm
  • 500 farbige Abbildungen
  • Erscheinungsdatum: Mai 2006
  • 1. Auflage
  • ISBN: 978-3791335445

    Bestellmöglichkeit :


Parallel zur gleichnamigen Ausstellung "Ägyptens versunkene Schätze" (in Berlin von Mai bis September 2006; In Bonn: von 5. April 2007 bis 27. Januar 2008) ist im Prestel-Verlag diese fulminante Publikation erschienen, welche die in jüngster Zeit vom Meeresgrund vor Ägyptens Küste gehobenen Funde, in einer gelungenen Zusammenstellung zeigt sowie ausführlich beschreibt.

Diese Weltpremiere-Ausstellung "Ägyptens versunkene Schätze" wird als kulturelle Großtat bezeichnet und dementsprechend ist auch dieses umfangreiche Werk gestaltet und für den interessierten Leser und Betrachter aufbereitet. Schon beim ersten Durchblättern fällt auf, wie jedem einzelnen Fundstück ein enormes Maß an Raum gewidmet ist – fast wie in einem Museum. Dieses Werk lebt primär von seinen wunderbaren, durchgängig farbigen Fotos, die oft formatfüllend sind; insbesondere die Über-Größe einzelner abgebildeter Artefakte ist fürs genauere Studium hilfreich aber auch, um einfach nur visuell auf sich wirken zu lassen.

Der französische Unterwasserarchäologe Franck Goddio, der das gigantische Forschungsprojekt vor der Küste Alexandrias leitete, barg in den letzten Jahren mit Hilfe eines professionellen Teams eine Fülle an Kunstschätzen aus dem Meer wie sie mystischer und prächtiger nicht sein konnten. Über 500 Funde aus der Zeit von 700 v.Chr. bis 800 n.Chr. wurden gehoben, konserviert, restauriert und registriert. Also auch aus der griechischen und römischen Zeit sind Einflüsse sichtbar. Teile des antiken Alexandrias sowie die älteren Städte Heraklion und Kanopus versanken, wahrscheinlich einst infolge von Erdbeben und Tsunamis, im Meer – und durch dieses Projekt konnte davon ein Teil sozusagen wieder auftauchen sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Um sich näher über das ganze gigantische Unterwasserprojekt zu informieren ist dieser Katalog sehr dienlich.

Zu Anfang des Werkes beeindrucken fotografische Szenen mit Tauchern und Funden im Meer. Danach kommen Beteiligte der Ausstellung und Unterwasserexpedition zu Wort. Sehr interessant hierbei auch das Interview mit dem Unterwasserarchäologen F. Goddio. Anschließend begibt sich der Leser, bzw. Betrachter des Katalogs, in den historischen und kulturwissenschaftlichen Teil verknüpft mit abgebildeten Fundstücken. Einige der Abbildungen zeigen Funde noch an ihrer Original-Fundstelle im Meer; manchmal begleitet oder umrahmt von einem der Taucher, was ein spannungsvolles Bild vermittelt: Antike und Moderne vereint in einer Momentaufnahme. Artefakte, die von Fischen und Tauchern umschwommen werden – faszinierend und nachdenklich zugleich. Die Hauptkapitel über die Funde sind nicht nach Örtlichkeit oder Fundstelle sortiert, sondern nach Themenbereichen wie: Geschichte, Religion, Kult, Handel und Alltag. Im nachfolgenden Kapitel erfährt der Leser Wesentliches darüber, wie es von der Grabung zur Ausstellung "Ägyptens versunkene Schätze" kam.
Abschließend ein Katalogteil, der die in dem Gesamtkatalog gezeigten durchnummerierten Objekte nach deren Zugehörigkeit zur einstigen Stadt, nochmals in Miniatur-Abbildung mit Beischrift zeigt. Diese Aufteilung ist wie folgt: Kanopus-Ost, Heraklion, Alexandria – einen ergänzenden und übersichtlichen Überblick kann sich der Betrachter somit verschaffen. Im Anhang namentlich erwähnt die Autoren des Katalogs sowie eine lange Namensliste unter der Überschrift "Dank". Die Autorentexte der Themeninhalte berufen sich vorwiegend auf Studien diverser archäologischer und ägyptologischer Institute weltweit.

Was die einzelnen vorgestellten Objekte betrifft, so findet sich darin ein breites Spektrum: von der winzigen Schmuckperle bis hin zur größten bislang in Ägypten gefundenen Götter-Statue, nämlich die der Nilgottheit "Hapi", die über 5 Meter hoch ist. Desweiteren eine Viehlzahl an Statuetten, Gebrauchs- und Ritualgegenständen, Münzen, Amuletten oder Vasen. Jedes Objekt mit mehr oder weniger ausführlicher Bildzuschrift. Ergänzende Informationen findet der Leser im jeweils angegliederten Themenkapitel.
Ein eigenes Kapitel ist der Wiederentdeckung der versunkenen Stätten gewidmet; welches auch Einblicke in die faszinierende Forschungsarbeit der Experten vor Ort gibt. Entsprechend sind darin Karten und Lagepläne sowie hypothetische Rekonstruktionen eingestreut.

Aufgrund dieser Fülle an Neuentdeckungen aus dem alten Ägypten, die nun auch der breiten Öffentlichkeit – z.B. anhand der Ausstellungen in Europa – zugänglich gemacht werden können, läßt dieser Katalog zur ersten Ausstellung dieser Art, wohl keine Wünsche mehr offen. Ein kleineres Katalog-Format wäre wohl nicht angebracht gewesen, da sich in solch einem Großformat (25 x 28,5 cm, 464 Seiten) auch die Größe solcher Projekte, wie die der Ausstellung "Ägyptens versunkene Schätze" und der Unterwasserexpedition, nur entsprechend widerspiegeln kann.

(© Mein-Altaegypten.de, im Juni 2006, Anja Semling)


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Die Ausstellung zum Katalog:

Ägyptens versunkene Schätze – Expedition unter Wasser

VORBEI ! Bonn: von 5. April 2007 bis 27. Januar 2008
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland

Längst verloren geglaubte Zeugnisse vergangener Kulturen wurden in einer Weltpremiere vom 13. Mai bis zum 4. September 2006 im Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert. In der Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“ wurden einzigartige Funde gezeigt, die bei Franck Goddios Unterwasserexpeditionen vor der ägyptischen Mittelmeerküste mit Unterstützung der Hilti Foundation geborgen wurden. Circa 500 Artefakte, die noch nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden, wurden nun erstmals ausgestellt. Sie liefern Erkenntnisse über 1.500 Jahre ägyptischer Geschichte.

Foto: Christoph Gerigk

Foto: Christoph Gerigk

Foto: Christoph Gerigk

Abb. oben: Die mit Inschriften verzierte, intakte Stele von Herakleion (1,90 m) wird vom Meeresgrund geborgen. Sie wurde von Pharao Nektanebos I. (378-362 v. Chr.) in Auftrag gegeben und ist beinahe identisch mit der Naukratis-Stele im Ägyptischen Museum Kairo. Der Ort, wo sie errichtet werden sollte, ist ausdrücklich genannt: Herakleion-Thonis.
Copyright: Franck Goddio/Hilti Foundation, Fotograf: Christoph Gerigk

Abb. oben: Dieser Kopf (80 cm hoch) aus Granit wird Cäsarion (Ptolemaios XV.), dem Sohn Kleopatras VII. und Julius Cäsars, zugeschrieben. Er gehörte zu einer rund 5 Meter großen Statue, stammt aus dem 1. Jahrhundert v.Chr. und wurde im antiken Hafen von Alexandria gegenüber der Insel Antirhodos entdeckt.
Copyright: Franck Goddio/Hilti Foundation, Foto: Christoph Gerigk

Abb. oben: Nach ihrer Bergung aus dem Meer bei der versunkenen Stadt Herakleion liegen zwei rund 5 m hohe Kolossalstatuen einer ptolemäischen Königin (links) und des Nilgottes Hapi (rechts) auf einer großen Schute. Die Statuen aus rotem Granit stammen aus dem 4.-3. Jahrhundert v.Chr. Die Skulptur des Gottes der Nilflut und Fruchtbarkeit (Hapi) ist die größte freistehende Statue (5,21 m) eines ägyptischen Gottes, die je entdeckt wurde.
Copyright: Franck Goddio/Hilti Foundation, Foto: Christoph Gerigk

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